Uch, es ist ein PowerPC
nein, kein neues Spiel, sondern eine sog. CPU-Architektur, die durch Apple, IBM und ehem. Motorola entwickelt/spezifiziert wurde. (Nicht zu verwechseln
mit x86, dem standard Intel Zeugs).
Ich habe diese Seite mit einem PPC 750 (ibook G3 und iMac G3) bearbeitet.
Es geht hier hauptsaechlich um letzteren, dem iMac G3. Die Teile sind mittlerweile in den Auktionshaeusern so preiswert zu bekommen, dass ich
nicht nein sagen konnte. Ich will zudem nicht verleugnen, dass mich die heutigen Prozessortaktorgien kaum interessieren. Man kommt heute wunderbar
mit luefterlosen und energiesparende CPU's aus.
Mein iMac G3 (350 MHz, Indigo, slot loading) ist schon etwas betagt und hat den
Transport nicht ganz unbeschadet überstanden. Dank Internet und Ifixit findet man die notwendigen Informationen, um das Gehäuse einigermassen
intakt zu öffnen und fast ohne Verluste zu schliessen.
Zudem sollte selbiger mit einer aktuellen HDD, mehr RAM und einer Airportkarte samt Steckplatzadapter aufgeruestet werden.
Ich weiss nicht wie man die "Kunststoffblende" um die Bildroehre nennt, jedenfalls war diese z.T. angerissen und wurde von mir mit Kleber und grauem
Panzerband verklebt. Durch das matt-weisse Umgehäuse sieht man eh kaum den Unterschied.
Als erstes mittels Mac OS 9 die Firmware aktualisiert (wichtig fuer Airport-Updates mit WPA); danach folgte die Installation mit Mac OS 10.3.9
(mehr geht nicht). Hm, Safari stürzt ständig ab; nee, Explorer will ich da nicht haben... nach längerer Suche und Tests soll es wohl der Camino-Browser
werden. Noch ein paar Addons und der kultige standalone Rechner ist fertig.
Wie bereits im blog angedeutet, gehören obige Macs zu den NewWorld mit der
sog. OpenFirmware. D.h. ich kann hier mit yaboot (einem Bootloader) Linux parallel zu Mac OS installieren. Nachdem penguin
ppc und mac linux ordentliche Angaben bereithalten, fiel die Wahl auf debian/ppc. Nun, die Distri habe ich
schon immer verwendet und finde mich da gut zurecht. UND die bootdisk samt Installation funktioniert wenigstens ordentlich.
Einige Vorarbeiten muss man dennoch durchführen:
1. Idealerweise wurde bei der Mac OS Installation die Festplatte in mehreren Partitionen geteilt und mittels einer linuxppc-live-CD
eine sog. bootstrap-Partition (800k) für den bootloader vorbereitet.
2. Das im iMac eingebaute CD-Laufwerk ist sehr eigen (und alt) und nimmt nicht jede CD und fremde Bootdisks schon mal gar nicht. Entweder man hat den
iMac vom Upgrade (s.o.) noch offen und kann mittels IDE-Kabel einen CD Laufwerk anschliessen; ODER man kauft und verwendet gleich einen
USB-CD-Laufwerk.
Mittels der Zaubertastenfolge cmd-opt-o-f gelangt man in die OpenFirmware und kann dort den USB-Port ansprechen und von CD starten. Mit <dev /
ls> findet man schnell die USB-Schnittstelle, die etwas kryptisch daherkommt. In etwa mit <boot usb1/disk@1:2,\\yaboot> sollte es
klappen. Am anderen Port ist im Normallfall die USB-Tastatur angeschlossen.
Wichtig ist die Verwendung von video=ofonly als Zusatz in der Kommandozeile, da es sonst zu Probleme beim Bildaufbau kommt (man sieht nichts). Danach
folgt die übliche debian-Installation. Der Bootloader wird seine Installation fertigstellen und es folgt der Neustart. Bevor das System den
Xserver startet, muss man diesen abwürgen, da keine ordentliche xorg.conf existiert. Diese kopiert man z.B. von mac
linux in den richtigen Pfad, irgendwo unter ../etc/X/.
Die Bootauswahl ist zeilenorientiert und sagt eigentlich alles aus:
l=linux
x=Mac OS X
o=OpenFirmware
c=CD
Was dann folgt ist Feintuning, wie zusätzliche Module/Firmware (orinoco), powerprefs, pbbuttonsd, gkrellm-pmud und ggf. LXDE. Die
Airportkarte sollte fürs wlan manuell eingebunden werden (siehe mein blog).
Das ganze Prozedere funktioniert übrigens nahezu 1:1 auf einem ibook G3 (s.o.)...